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WER IST JOHANNES ROSENSTOCK?


Mit Anfang 20 träumte ich einmal, ich stünde vor einem wundervollen Gartentor, und ein Wächter fragte mich, wie mein wahrer Name laute. In das Innere des Gartens vermochte ich nicht recht hinein zu schauen, eine hohe, nebelhafte Mauer umgab ihn, und nur durch die Spalten des ornamental geformten Tores leuchtete ein wenig Geheimnis und Zauber.

Aber es war, als sei der Garten am Ende einer langen Reise mein ersehntes Ziel, und unbedingt müsse ich, um das Heil meiner Seele, hinein. Die Stimme des Wächters durchklang mich streng und prüfend, nichts als die Wahrheit galt hier- und ich ward traurig und verzweifelt, denn so sehr ich auch suchte und forschte in mir- ich wusste meinen wahren Namen nicht....

Was ist mein wahrer Name? Mit dieser Frage erwachte ich.


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Meine Mutter hieß gebürtig `Rosenstock´ und hat mich in Hildesheim geboren, der Stadt des 1000-jährigen Rosenstocks. Johannes ist mein zweiter Vorname. Ich mochte meinen Namen `Paul´ eigentlich immer, aber da mein Vater, Großvater und Urgroßvater auch schon alle `Paul Opitz´ hiessen, war irgendwie immer schon die Frage da: "Was ist mein eigener Name?"

Und als ich 2011 am Grabe meines Großvaters stand und auf dem Grabstein "meinen" Namen las, war das ziemlich seltsam. Damals begann eine große Krise in meinem Leben. Oft, wenn mich jemand ansprach und Paul sagte, fühlte ich mich nicht mehr angesprochen... Was erschreckend war...Denn wie in der "Unendlichen Geschichte" gilt doch- Wer keinen Namen hat, der stirbt!

Und genau in der Zeit kam "Johannes Rosenstock" zu mir!


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Es heisst, dass Kaiser Ludwig der Fromme einmal auf der Jagd nach einem weissen Hirschen sich in den Wäldern der Gegend des heutigen Hildesheims verirrte. Sein Pferd brach zusammen und er war allein in der winterlichen Wildnis. Er hängte sein Brustkreuz mit dem Heiligtum der Mutter Maria an die Zweige eines Rosentrauchs und kniete nieder, um die Muttergottes hilfeflehend anzubeten. Daraufhin schlief er erschöpft ein. Als er erwachte, stand der Rosenstrauch, mitten im Winter, in voller Blüte.

Dankbar ob des Wunders gelobte Ludwig, an eben dieser Stelle eine Kapelle zu errichten. Wenig später fand er zu seinem Gefolge zurück und baute schließlich an der Stätte des Rosenwunders eine Kirche, aus welcher der Hildesheimer Mariendom wurde. An seinen Mauern rankt auch heute noch, tausend Jahre später, der geheimnisvolle Rosenstock.


Wundersam war auch dessen Auferstehung, nachdem er im Zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff vollkommen verbrannte. Wenige Wochen dauerte es, bis er aus der Asche heraus neue Keime trieb, um an der Aussenwand der Domapsis wiederum gen Himmel zu ranken.


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Als ich die Geschichte von der "Auferstehung" des Rosenstocks nach dem Kriegsbrand las, wusste ich- das ist es, das bin ich, das ist mein Name! Eine Zeitlang dachte ich, ich müsse mich ganz umbenennen und "Paul Opitz" aufgeben- aber das war nicht der richtige Weg.

Heute bin ich mit Paul Opitz zufrieden, und alle, die mich kennen, wissen, dass ich ein richtiger Paul bin! Aber Johannes Rosenstock lebt in mir, es ist der Name meines namenlosen Wesens, dem ich als Dichter und Musiker Ausdruck verleihe.


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Johannes Rosenstock ist die Quelle in der Zukunft, aus der ich entspringe


Meine Lieder und Gedichte sind Blumen

aus jenem Garten, von dem ich als junger Mann träumte